…historisch

125 Jahre Hansabrunnen in St. Georg
Moritat (nach der Melodie: Mariechen saß weinend im Garten)

 

Als Hansaplatz ist er heute bekannt, einst weideten Schweine hier. 
Borgesch wurde die Gegend genannt – Zimmerleute bauten hier ihr Quartier

Fast zweihundertfünfzig Jahre war´n sie am Borgesch zu Haus,
doch achtzehndreiundsiebzig, da mussten die Zimmerer raus.

Die Bürgerschaft hatte gesprochen, erließ einen Räumungsbeschluss.
zu Gunsten ´ner Baugesellschaft, die zahlte nicht viel, doch sie muss
den Hansabrunnen erstellen, im Volksmund hieß er darum
der `Spekulantenbrunnen`, der Volksmund wusste warum.

Denn schnell wuchsen prächtige Häuser in St. Georgs Himmel hinein.
Die Miete war ganz schön teuer, Bürger mit Geld zogen ein.
Und achtzehnachtundsiebzig war es dann so weit,
der Brunnen wurde fertig und feierlich eingeweiht.

Die Hansa steht an der Spitze, mit Dreizack in ihrer Hand.
Darunter steh´n Bischof und Fürsten, (in Hamburg zum Teil nur bekannt.)
Die Pracht wird ergänzt mit vier Wappen von Hansestädten und Reich,
aus Löwenmäulern fließt Wasser hinab in ein Becken sogleich.

Geplant war am Sockel ein Fries, zur Ehre der Handwerkerschaft.
`sozialistisch`, sagte der Bauherr sei dies , d´rum blieb es bei Gründerzeitpracht.
Und Hansa hoch auf dem Brunnen, kann vieles von dem erzähl´n,
was in mehr als hundert Jahren am Hansaplatz sollte gescheh´n.

Es war Achtzehnzweiundneunzig, die Cholera zog durch die Stadt.
Auch in St.Georg die Seuche grausam gewütet hat.
Ein „Comitee für den Notstand“, gegründet vom Bürgerverein,
baut auf dem Platz eine Halle und richtet ´ne Küche dort ein .

Dann Neunzehnhundertundsechs, der Hauptbahnhof war gebaut,
es kamen neue Leute, St.Georg wird schon etwas laut.
Pensionen und auch Steigen, die blühen jetzt richtig auf,
das Bahnhofsviertel wächst mächtig, so nehmen die Dinge ihr´n Lauf.

Am Hansabrunnen ist Marktplatz bis weit ins Jahrhundert hinein.
Es spielen hier auch viel Kinder, das Rollschuhfahr´n lockt ungemein.
Doch Vorsicht wenn es mal bimmelt, die Straßenbahn fährt übern Platz,
vorbei an so manchen Geschäften, Milch gibt´s dort nur lose, ist Satz.

Am Anfang der dreißiger Jahre beginnt dann die braune Zeit.
Das Hakenkreuz weht auf dem Brunnen, der große Krieg ist nicht weit.
Es war neunzehndreiundvierzig, die Bomben schlugen hier rein,
die Hälfte der Häuser am Platze, die stürzten mit Menschen drin ein.

Nach dem Kriege brauchten die Menschen vor allem Brot,
der Hansaplatz wurde Schwarzmarkt, hier tauschte man vieles in Not.
Und kaum zehn Jahre später, liefen Elefanten hier echt
sie kamen vom Hansatheater, die Leute sie staunten nicht schlecht.

Der Aufbau ging erst recht langsam, die Straßenbahn fährt schon nicht mehr,
ein Parkplatz entsteht unter´m Brunnen, wer´n Auto hat ist endlich wer.
Später wird´s manchmal lebendig, zu Demos komm´ Leute hierher,
die Hansa sieht rote Fahnen und wunderte sich vielleicht sehr.

Das war in den siebziger Jahren, die achtziger rauschten herein.
Genossenschaften die bauten, Familien zogen ein.
Und dann noch die Grauen Panther, sie wohnen mit Jung und Alt
und bieten einen Treffpunkt, beleben den Platz damit bald.

Der Platz wurde neu gestaltet, in etwa so wie er jetzt ist.
Doch Trinker und Rotlicht bleiben, manch´ Anwohner denkt: `So ein Mist,
ich würde gern wohnen bleiben, an diesem Platz, er ist schön,
ich will auch keinen vertreiben, doch mir ist´s zuviel, ich werd´ geh´n.`

Und dann in den neunziger Jahren, kommt´s Drogengeschäft noch dazu.
Die Nächte sind kaum zu ertragen, man findet nicht seine Ruh´.
Die Polizei ist fast machtlos, St.Georger fordern jetzt:
`Die Junkies brauchen ´nen Druckraum.!  Das dauert dann Jahre zuletzt.

Doch in St.Georg blüh´n Träume, man ist immer kreativ.
Der Bürgerverein rief Studenten, sie planten am Platz intensiv.
Heraus kamen tolle Ideen, doch leider gibt´s kein Geld
für eine gute Gestaltung, so dass der Platz allen gefällt.

Es gibt auch gute Zeichen, die Geschichtswerkstatt zog in Nr. 9 ein.
Ohne die könnt´ ich gar nichts erzählen, ob mit oder ohne Reim
über die Geschichte des Platzes, denn die ist dort archiviert,
doch gab´s dann ´ne Senatorin, die hat das nicht sehr int´ressiert.

:Sie wollte die Werkstatt schließen, Proteste regten sich sehr.
Die Geschichtswerkstatt konnte bleiben, die Senatorin nicht mehr.:

Das war die Geschichte des Platzes, nach Hansa ist er benannt.
Sein Zustand ist heute ein Jammer, wer hinschaut, dem ist das bekannt.

Die neue Gestaltung muss kommen, Entwürfe sind schon da,
nun braucht es Geld und Entscheidung, dann werden Ideen wahr.
:Zum heutigen Jubiläum, kann ein Geschenk nicht schöner sein
St. Georg würde sich freuen und mit ihm sein Bürgerverein.

Christian Diesener, Geschichtswerkstatt St. Georg, 10. Juli 2003,
zum 125. Jahrestag der Einweihung des Hansabrunnens. 

Überarbeitet 2005, zum 125-jährigen Jubiläum des Bürgervereins zu St. Georg von 1880 R.V.

 

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Beiträge zur Geschichte des Hansaplatzes

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